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1. Februar 2015

Kurztrip nach Antwerpen

Schon Ende letzten Jahres hatten wir einige Promotionsangebote der Deutschen Bahn entdeckt, die damit ihre neue IC-Bus-Linie von Düsseldorf nach Antwerpen bewerben wollte. Nachdem wir bereits einmal eine schöne Kurzreise nach Brüssel unternommen hatten, zögerten wir deswegen nicht lange nun auch Antwerpen zu erkunden und buchten zwei Tickets.
Karte Kurztrip Antwerpen
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
China Town Antwerpen
Eingang der China Town von Antwerpen
Am 24.01.2015 geht es los. Am Busbahnhof unmittelbar neben dem Düsseldorfer Hauptbahnhof erwartet uns ein moderner Doppelstockbus. Als wir einsteigen sind wir beinahe die einzigen Fahrgäste an diesem Morgen und wir sichern uns die Plätze direkt an der Frontscheibe des oberen Abteils.
Bahnhof Antwerpen Cetraal
Bahnhof von Außen...
Wenig später geht die Fahrt los. Für den Morgen war Schnee angesagt und tatsächlich fallen die ersten Flocken, kaum dass der Bus auf die Autobahn gefahren ist. Viel Verkehr herrscht dort nicht und so kommen wir trotz des widrigen Wetters zügig voran. Die Fahrt vergeht ansonsten ereignislos; der einzige Zwischenhalt ist Eindhoven.
Bahnhof Antwerpen
...und von Innen
Kurz hinter der belgischen Grenze hört dann der Schneefall auf und als wir die ersten Ortsschilder von Antwerpen sehen reißt sogar die Wolkendecke auf.
Meir Antwerpen
Meir, die wichtigste Einkaufsstraße Antwerpens
Am späten Vormittag erreichen wir dann schließlich unser Ziel. Die Bushaltestelle befindet sich auf dem Astridplein, dem zentralen Platz vor dem berühmten Bahnhof von Antwerpen. Direkt nach dem Aussteigen erregt jedoch erst einmal am anderen Ende des Platzes ein Pailou, ein chinesisches Scheintor, unsere Aufmerksamkeit.
Stadtfestsaal Antwerpen
Stadtfestsaal
Es markiert den Beginn der Antwerpener China Town, die jedoch weit weniger interessant ist als ihr Eingang vermuten ließe. Also wenden wir uns dem Bahnhofsgebäude zu.
Liebfrauenkathedrale Antwerpen
Groenplaats und Turm der Liebfrauenkathedrale
Das Bauwerk aus dem Jahr 1905 wird im Volksmund auch Eisenbahnkathedrale genannt. Tatsächlich dominiert eine rund 75 Meter hohe Kuppel das Ensemble und sorgt für eine sakrale Atmosphäre. Als wir die Empfangshalle wieder verlassen bemerken wir, dass sich auch der Eingang zum zoologischen Garten direkt neben dem Bahnhof am Astridplein befindet.
Liebfrauenkathedrale Antwerpen
Liebfrauenkathedrale
In Anbetracht des guten Wetters denken wir kurz über einen Besuch nach, verzichten dann aber doch lieber. Stattdessen gehen wir in Richtung der Innenstadt weiter.
Brabobrunnen Antwerpen
Grote Markt mit Brabobrunnen
Nach wenigen Metern erreichen wir bereits den Beginn der Meir, der bedeutendsten Einkaufsstraße von Antwerpen. Sie stellt die Verbindung vom Bahnhof zur Altstadt dar. Nur ein paar Schritte weiter auf der Meir stoßen wir auch auf den Stadtfestsaal mit seiner bekannten neoklassizistischen Fassade. Endlich gelangen wir in die Altstadt von Antwerpen. Schon von weitem fällt dort der Turm der Liebfrauenkathedrale auf. Wir orientieren uns an dieser Landmarke und gelangen so zum Groenplaats, der mit seiner Bebauung einen ersten Vorgeschmack auf den historischen Stadtkern gibt.
Altstadt Antwerpen
Häuser in der Altstadt
Wir umrunden die Kirche einmal und kommen zum Grote Markt, der von Dutzenden Zunfthäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert gesäumt wird und an dem sich auch das spätgotische Rathaus sowie der Brabobrunnen befinden.
Steenplein Antwerpen
Aufgang zum Steenplein, der Schelde-Promenade
Die gesamte Altstadt kündet vom Reichtum, den der Handel und die Verarbeitung von Diamanten einst nach Antwerpen brachten. Vom Grote Markt spazieren wir zum nahen Ufer der Schelde. Über einen breiten Aufgang gelangen wir dort zur Promenade Steenplein. Wir folgen ihr bis zum Ende und genießen den Blick auf die Stadt, der sich von hier aus bietet.
Steenplein Antwerpen Schelde
Blick über Schelde und Steenplein
Nachdem wir die Promenade wieder verlassen haben gehen wir zum ältesten erhaltenen Bauwerk Antwerpens weiter, der so genannten Burg Steen. Im 12. Jahrhundert erbaut sollte sie ursprünglich Antwerpen gegen Angriffe vom Fluss schützen.
Burg Steen Antwerpen
Burg Steen
Nach langen Jahrhunderten wechselvoller Nutzung befindet sich hier heute ein Kulturzentrum. Es ist bereits später Nachmittag, als wir zurück in der Altstadt sind. Wir spazieren noch ein wenig durch die kleinen Straßen und Gassen und brechen schlussendlich zu unserem Hotel auf.
Hafen Antwerpen
Weg zum Hotel durch den Hafen von Antwerpen
Das befindet sich nicht in der Innenstadt sondern weiter außerhalb im Hafen von Antwerpen. Der Hafen ist immerhin der zweitgrößte Europas und der Weg zum Hotel eine gute Möglichkeit das "Het Eilandje" genannte Areal zu erkunden. Durch endlose Reihen von Lagerhäusern und über immer neue Kanäle und Flussarme die von Zugbrücken überspannt werden, nähern wir uns schließlich dem Hotel. Es ist bereits später Abend als wir dort ankommen und wir lassen den Tag im Zimmer ausklingen.
Yachthafen Antwerpen
Im Yachthafen am nächsten Tag
Nach dem sonnigen Wetter gestern beginnt der Morgen mit dichter Bewölkung und Sprühregen. Für den Weg zurück in die Innenstadt wählen wir diesmal nicht die lange Route durch den Hafen sondern folgen einer der Umgehungsstraßen.
Antwerpen Altstadt
Zurück in der Altstadt
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Antwerpens haben wir bereits gestern in Augenschein genommen und so verbringen wir den Tag mit einer recht ziellosen Wanderung durch die Altstadt und ihre Peripherie. Wir beginnen beim Yachthafen, der vom Museum aan de Stroom dominiert wird, einem hässlichen Stück moderner Architektur.
Sint Anna Tunnel Antwerpen
Holzrolltreppe im Sint-Annatunnel
In der Nähe des Grote Markts finden wir eine Chocolaterie, in der wir ein zweites Frühstück einnehmen bevor wir weiter durch die Altstadt schlendern. Als besonders sehenswert erweist sich dabei das Viertel Vlaeykensgang mit seinen mittelalterlichen Häuschen.
Carolus Borromaeuskirche Antwerpen
St. Carolus Borromäuskirche
Eher zufällig stoßen wir in den Randbezirken der Altstadt auf einen kleinen gemütlichen Trödelmarkt und ganz in dessen Nähe auf den Zugang zum Sint-Annatunnel. Dieser Fußgängertunnel unter der Schelde wurde bereits 1933 errichtet. Wegen des Bevölkerungswachstums wurden damals neue Stadtviertel jenseits des Scheldeufers errichtet.
Beginenhof Antwerpen
Im Beginenhof
Eine Brücke über die Schelde konnte aus Rücksicht auf den Schiffsverkehr jedoch nicht realisiert werden, weswegen man auf den Bau eines Tunnels auswich.
Catharina Kirche Antwerpen
St. Catharina Kirche
Obwohl der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, sind die originalen hölzernen Rolltreppen aus den 1930er Jahren immer noch in Betrieb und stellen heute ein überaus interessantes Stück Technik dar. Vom Tunnel aus spazieren wir weiter umher und gelangen am frühen Nachmittag schließlich zur St. Carolus Borromäuskirche aus dem 17. Jahrhundert. Das Gotteshaus gilt als die Rubenskirche schlechthin.
Altstadt Antwerpen
Letzer Spaziergang durch die Altstadt
Der flämische Maler, der seine letzten Lebensjahre in Antwerpen verbrachte, gestaltete immerhin den größten Teil der Kirchenfassade. Weiter führt unser Weg zum Beginenhof.
Waffeln Antwerpen
Abschied von Antwerpen bei Waffeln...
Beginen waren fromme Frauen, die jedoch keinem Nonnenorden angehörten. Dennoch lebten sie zurückgezogen in eigenen Wohnanlagen. Auch Antwerpen verfügt über einen solchen Beginenhof, der noch bis in die 1980er Jahre von Beginen bewohnt wurde. Hinter einer unauffälligen Straßenfront verbirgt sich ein parkähnlicher Innenhof, der von kleinen gemütlichen Backsteinhäusern aus dem 16. Jahrhundert umgeben ist.
Schokolade Antwerpen
...und Schokolade
Wir schlendern ein wenig in der Anlage herum, betrachten die kleine Kirche St. Catharina und genießen die Ruhe hinter den dicken Mauern, die den Lärm der Stadt gleichsam aussperren. Schließlich kehren wir noch einmal in die Altstadt zurück. In der Nähe der Liebfrauenkirche setzen wir uns in eine gemütliche Waffelbäckerei, wo wir uns ein Mittagessen aus verschiedenen herzhaft und süß garnierten Waffeln zusammenstellen. Dann wird es Zeit zum Bahnhof zurückzukehren auf dessen Vorplatz am späten Nachmittag der Bus zurück nach Düsseldorf abfährt.